Bootshaus

18,5/20 WertungWertungWertungWertung
Standort

Klosterplatz 4801 Traunkirchen Oberösterreich

© Bootshaus
© Christof Wagner
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Testbericht

Gault&Millau Punkte

18,5 / 20

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Anfang 2023 hat sich Lukas Nagl eine Auszeit gegönnt. Nein, nicht, um auf der faulen Haut zu liegen und um sich auf den Lorbeeren seines Erfolgs auszuruhen. Immerhin war der Mann in der vergangenen Saison unser „Koch des Jahres“. Vielmehr war Lukas Nagl ein paar Wochen in Japan unterwegs. Hat dort in Hokkaido gekocht, Festivals besucht und sich intensiv mit der Fermentation auseinandergesetzt. Noch intensiver als bisher, was einiges heißt, denn sein Projekt „Luvi“ gilt jetzt schon als maßgeblich in Sachen Miso, Fisch- und Sojasaucen. Die Richtung ist also klar: noch tiefer in die Materie eintauchen, noch besser werden. Das Menü im Bootshaus ist auch heuer wieder eine Benchmark in Sachen Fischkochkunst. Das beginnt bei den Grüßen aus der Küche, die eigentlich deutlich mehr als nur „Grüße“ sind. Es sind kraftvolle Machtwörter, die Lukas Nagl aus seiner Küche in den Gastraum schickt. Gurken-Kren-Eis mit Kopfsalatcreme, Forellenkaviar mit Buttermilchschaum oder Mondseekarpfen-Cornetto. In Summe sind es zehn (oder noch mehr) dieser Grüße, und im Grunde machen sie genau das, was Amuse-Gueules machen sollen: Sie zeigen, der Ouvertüre einer Oper gleich, was einen erwartet. Die ersten vier Gänge sind Nagls Kernkompetenz gewidmet: Fisch. Die Seeforelle – Garpunkt schlicht Weltklasse – kommt mit Ponzu, Giersch und Kohlrabi auf den Teller, die Traunseekrebse dagegen mit Liebstöckel, Gurken und saurem Rahm. Beide Gerichte, die Forelle und die Krebse, zeigen, dass Nagl eine sichere Hand für Harmonie und Komponenten hat. Beide sind eine Augenweide und am Gaumen einfach großartig. Das gilt natürlich auch für die nächsten beiden Gänge, den Traunbarsch und den Aal. Letzerer kommt aus dem Attersee und mit Buddhas Hand, Sellerie und Molkesauce. Als Hauptgang – Nagl wechselt hier ins fleischliche Milieu – lässt er Rutzenmooser Lamm in zwei Gängen servieren: einmal mit Brennnesseln, Bärlauch und eingelegten Weichseln, einmal im Blätterteig und mit kandiertem Gemüse. Und ja, Nagl kann auch Fleisch. Ziemlich gut sogar.

Galerie

© Christof Wagner

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