Gottfried Prantl und sein Souschef Michael Kofler sind zurzeit in Hochform. Das Degustationsmenü ist ein Stakkato an kulinarischem Raffinement. Die Grüße aus der Küche – es sind fünf oder sechs – kommen nicht hintereinander, sondern gleichzeitig und bieten von allem etwas: Wild aus dem Wald, Gänseleber, eine großartige Essenz von Roten Rüben und einen kleinen Gang mit Aal und – ebenfalls – Roten Rüben. Dann kommen die sechs Gänge des Menüs. Eigentlich sind es sieben, weil der Patissier noch ein Vordessert einschiebt. Thunfisch (als perfekt mariniertes Carpaccio) und Jakobsmuschel (auf den Punkt gebraten) machen den Anfang und legen die Latte gleich recht hoch. St. Pierre, der Petersfisch, kommt als glasig gebratenes Filet mit Piemonteser Haselnüssen und Zweierlei vom Karfiol. Auch das ein Gang, der sich sehen lassen kann. Zum Hauptgang dann ein ausgezeichnetes Reh. Richtig Wind macht aber das (zweite) Dessert. Unter der Bezeichnung „Dulce Schokolade, Zirbenaromen & Blutorange“ kommt eine helle Holzschachtel mit Glasdeckel. Unterm Glas Zirbenspäne und aus den Löchern im Holz dampft Zirbenrauch. Die Schokolade ist hell, die Blutorange unter Schokospänen versteckt. Ein Traum.
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